Seit nun schon 112 Jahren gibt es ihn – den feministischen Kampftag (auch Weltfrauentag) am 08.März. Er dient dazu, Missstände anzuprangern, Forderungen laut kundzutun und solidarisch miteinander zu sein. Leider sind wir auch im Jahr 2023 noch weit entfernt von der langersehnten Gleichberechtigung.
Besonders während der Corona-Pandemie erlebten viele Frauen einen regelrechten Backlash. Vorrangig waren sie es, die zusätzlich zu ihrer Arbeit im Homeoffice durch permanente Kinderbetreuung monatelang geschlossene Kitas ersetzten und/oder beim Homeschooling an ihre Grenzen kamen. Ich spreche an dieser Stelle kurz für mich und kann sagen, dass die täglichen Leseübungen mit einem Kind aus der 1.Klasse mehr als 1x zu Tränen führten – auf beiden Seiten.
Und als wäre diese Tatsache an sich nicht schon ungerecht genug, so verdienen Frauen noch immer 18% weniger als Männer. Diese ungleiche Bezahlung hat sich durch Corona sogar noch verschlechtert. Da frage ich mich, wie kann das sein?
Natürlich gibt es noch unzählige weitere Gründe, an diesem Tag (und auch an jedem anderen) laut zu sein. Nicht verschwindende patriarchale Strukturen wären einer davon. Wusstet ihr, dass jede dritte Frau in Deutschland mindestens einmal in ihrem Leben Opfer von physischer und/oder sexualisierter Gewalt wird? Vermutlich sind es sogar noch mehr. Dabei wurde 1993 auf der Menschenrechtsweltkonferenz festgelegt, dass Frauenrechte = Menschenrechte sind. Und trotzdem werden Frauen auch 30 Jahre danach noch aufgrund ihres Geschlechts diskriminiert. Sie werden besonders häufig Opfer von Menschenhandel, Zwangsprostitution,
Zwangsheirat und Genitalverstümmelungen. Sicherheit und Selbstbestimmung? Fehlanzeige.
Auch Kinder_Kleidung_Austausch zeigt uns, geht es um Kinder, kümmern sich (zu 99,9%) Frauen. Die freiwillig Helfenden im Kikla-Projekt in allen Bereichen sind hauptsächlich weiblich. Ein Mann unterstützt seine Frau aktiv bei den Diensten. Wir wünschen uns mehr Diversität! Kommt gern auf uns zu. Es gibt für jeden Mann etwas zu tun.
Vielleicht reicht der kleine Einblick an dieser Stelle aus, um aufzuzeigen, dass der Kampf noch lange nicht vorbei ist. Frauen wollen und brauchen Gleichberechtigung. Gleiche Chancen. Gleiche Bildung. Gleiche Löhne. Ein Leben ohne Angst und ohne Gewalt. Aber Blumen? Die brauchen wir für diesen Kampf nicht.