Internationaler Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung

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Weltweit gibt es 170 Millionen Mädchen und Frauen, die Opfer weiblicher Genitalverstümmelung (FGM = female genital mutilation) wurden. Jedes Jahr kommen weitere drei Millionen Mädchen hinzu. Das sind 8.000 Mädchen jeden Tag, alle 10 Sekunden eines.

Genitalverstümmelungen sind in 28 afrikanischen Ländern, auf der arabischen Halbinsel, in Asien, aber auch in Europa verbreitet. Es gibt verschiedene Begründungen zur Rechtfertigung dieser gewaltvollen Praktik. Letztendlich handelt es sich dabei jedoch immer um ritualisierte Gewalt an Mädchen und Frauen. Alle Verstümmelungen können zu lebenslangen körperlichen, seelischen und sexuellen Problemen führen. FGM stellt zudem ein erhebliches Geburtsrisiko für Mutter und Kind dar. Deshalb ist auch die Mütter- und Kindersterblichkeit in den praktizierenden Ländern die höchste weltweit. 

In Deutschland leben derzeit 60 000 potentiell betroffene und bedrohte Mädchen mit Migrationshintergrund. Sie können von ebenfalls in Deutschland lebenden Ärzt:innen oder während eines Ferienaufenthalts in ihrem Heimatland verstümmelt werden, ohne dass diese Mädchen davor geschützt werden. Rechtlich gesehen sind FGM in Deutschland verboten. Auch dann, wenn das Mädchen in Deutschland wohnt, für den Eingriff jedoch ins Ausland gebracht wird. FGM stellt immer eine schwere Verletzung der Menschenrechte dar.

Unterstützung für Betroffene:

Das Hilfetelefon (08000 116 016) berät anonym und vertraulich. Bei Bedarf werden betroffene Mädchen und Frauen an weitere Unterstützungsangebote vermittelt.

Das Projekt „Desert Flower Dresden“ von Akifra e. V. bietet Beratung an und begleitet betroffene Frauen auch während der Schwangerschaft: https://akifra.org/projekte/dresdner-gefluechtetenprojekte/desert-flower-dresden/

Die Organisation „Terre des Femmes“ hat eine Adressliste mit Kontaktadressen für Information und Beratung zusammengestellt: https://www.frauenrechte.de/images/stories/fgm/Bundesweite_Liste_DEUTSCH.pdf

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